Die Kombi-Reha „Mama hat Krebs“, die die Paracelsus Klinik Scheidegg und die KJF Fachklinik Prinzregent Luitpold gemeinsam anbieten, musste seit dem Frühjahr 2020 pandemiebedingt ruhen und kann jetzt nach langer Wartezeit wieder aufgenommen werden. Das Programm ist in Deutschland einzigartig und ermöglicht krebskranken Eltern eine zeitgleiche Reha mit ihren Kindern. Voraussetzung dafür ist, dass die Kinder entweder selbst an einer chronischen Erkrankung leiden oder durch die Erkrankung der Eltern psychisch belastet sind.
Die Eltern sind als Begleitpersonen ihrer Kinder in der KJF Fachklinik Prinzregent Luitpold, die auf Kinder- und Jugendreha spezialisiert ist, untergebracht. Die onkologische Reha findet ambulant in der nahe gelegenen Paracelsus Klinik Scheidegg statt. Für die Fahrten zwischen beiden Kliniken besteht die Möglichkeit, einen Fahrdienst zu nutzen.
Ein Vorteil dieser besonderen Rehamaßnahme ist, dass Eltern und Kinder die therapiefreie Zeit und die Mahlzeiten gemeinsam verbringen. Außerdem finden Therapien statt, die gemeinsam besucht werden können. Besonders nach langen Krankenhausaufenthalten fällt es Eltern häufig schwer, für mehrere Wochen zur Reha zu fahren und die Kinder allein zu lassen. Viele Erkrankte verzichten daher lieber auf eine Reha. Eine onkologische Reha ist allerdings von großer Bedeutung, um eventuelle Begleiterscheinungen der Chemo- oder Strahlentherapie zu beseitigen und die Betroffenen für den Alltag zu stärken. Die Möglichkeit, medizinische Rehabilitation und gemeinsame Zeit mit den Kindern zu kombinieren, wird deshalb von vielen Eltern gerne genutzt.
In den Kliniken ist man froh, dass die besondere Kombi-Reha nun wieder stattfinden kann. Besonders die Impfung gegen Corona ermöglicht mehr Freiheiten. Da das Immunsystem von Tumorpatient:innen häufig sehr geschwächt ist, ist allerdings weiterhin Vorsicht geboten. Besuche in der Klinik sind nach wie vor verboten.
01.11.2021
Autor
