Verbundzertifizierung als Katalysator im Integrationsprozess

Mitarbeiterteam repräsentiert das Unternehmen AMEOS.

Verbundzertifizierung – hoher Aufwand – hoher Nutzen
Verbund bzw. Matrixzertifizierung sollen bewusst in einem zusammenhängenden Unternehmensverbund die Gemeinsamkeiten betonen und die Unterschiede herausstellen. Sie bieten sich also geradezu an, um Unternehmensprozesse zu harmonisieren und die Corporate Identity zu stärken. Die Möglichkeit der Kostenreduktion ist ein zusätzlicher Benefit.

Aufgabe und Herausforderungen
Die AMEOS Gruppe hatte Ende 2014 drei Krankenhäuser erworben, die bis dato nach den Grundsätzen des DRK geführt waren und somit in einer Verbundstruktur die Versorgung in der Region sicherstellten.  Die drei Einrichtungen waren vorher bereits aus einer freigemeinnützigen Stiftung und einer konfessionellen Trägerschaft zusammengeführt worden, ohne dass dabei eine in sich geschlossene Einheit erzeugt  werden konnte. Neben diesem historischen Erfahrungshintergrund war die Berücksichtigung länderspezifischer Vorgaben (Bremen und Niedersachsen) eine zusätzliche Herausforderung. Aus der  Organisationsstruktur der AMEOS Gruppe heraus war auch die Regionalzentrale AMEOS West in Hildesheim in die DIN ISO Zertifizierung einbezogen. Nach der Übernahme der Einrichtungen wurden sie in das Führungs- und Qualitätsmanagementsystem der AMEOS Gruppe eingebunden, d.h. die aktuelle Aufbau- und Ablauforganisation orientiert sich an einer für AMEOS geltenden Qualitätspolitik und gemeinsamen Qualitätszielen.

Unterstützung des Integrationsprozesses durch eine Verbundzertifizierung
Ausgehend von der Schaffung eines gemeinsamen Qualitätsbewusstseins wurde die Basis für die Identifikation mit der AMEOS Gruppe als dem neuen Träger geschaffen. Dies war und ist die Basis für die  Schaffung eines „Wir Gefühls“. Dabei werden, wie auch in der Vergangenheit, die Veränderungsprozesse aktiv von den Führungskräften begleitet und unterstützt. Die organisatorischen Änderungen waren zum Beispiel die Identifizierung und Reduzierung redundanter Leistungsbereiche im Sinne einer Portfoliobereinigung sowie eine einheitliche Vorgehensweisen mit Blick auf die Abläufe und Prozesse als Vorbereitung für die standortübergreifende Bildung von Zentren.

Diagramm Integration der Kliniken in AMEOS Verbundszertifizierung

Und was bedeutete das im Klartext?
Abgesehen von der Sichtung von über 8.000 Dokumenten und deren Vereinheitlichung und Anpassung an ein neues Layout ging mit der Verbundzertifizierung das Angebot von Schulungen für alle Mitarbeitenden einher.

Nach der ersten Sichtung der bestehenden Dokumente gab es eine klare Vorgabe zur Reduzierung der Anzahl der gelenkten Dokumente, sowie einer Verschlankung der Regelungsbreite und Regelungstiefe. Die Anzahl der bestehenden Dokumente konnte in Folge dessen auf 30 Prozent reduziert und im Verlauf ca. 1.000 neue Dokumente erstellt werden. Ebenfalls fand 2016 als Voraussetzung für eine einheitliche Infrastruktur (07/2016) ein unterjähriger Wechsel auf ein neues Krankenhausinformationssystem (KIS) statt. Im Verlauf wurden zudem neue personelle Ressourcen mit einer fachlichen Qualifikation im Qualitäts- und Risikomanagement geschaffen, um den neuen Ansprüchen gerecht zu werden.

Es wurde ein Schulungsprogramm erarbeitet und in allen genannten Einrichtungen zur DIN EN ISO umgesetzt. Die Sekundär- und Tertiärprozesse wurden vereinheitlicht, wie z.B.: Abrechnung, Beschaffung, Reinigung. Zeitgleich fand zudem die Integration und Einbindung von sieben neuen Chefärzten in das neue QM-System statt.

Was haben wir erreicht?

  • Eingliederung der bisherigen QM-Systeme (ProcumZert, Inselzertifizierungen im Rahmen onkologischer Zentren) in eine einheitliche Struktur, normkonform mit der DIN ISO 9001:2015
  • Bildung einer einheitlichen Regionalstruktur als Teil der AMEOS QM-Strategie 2020
  • Zertifizierung aller Klinika der Region West ab Oktober 2016, die Verbundregion Bremerhaven Geestland im Februar 2017
  • Ein allgemein akzeptiertes Qualitätsverständnis, das auf die gemeinsamen Werte setzt und die Unterschiede abbaut
  • Die Umsetzung der DIN ISO 2015 als echtes (Führungs-)Managementinstrument
  • Die Schaffung eines hausübergreifenden WIR-Gefühls
  • Eine Vision und Mission (wirtschaftliche Perspektive) für 1.500 Mitarbeitende in einer strukturschwachen Region

Zuletzt geändert am 14.03.2019

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Autor

Portrait von Claudia Heinicke-Drechsler

Claudia Heinicke-Drechsler Regionalleiterin Medizinentwicklung
AMEOS West
AMEOS Klinikum Seepark Geestland

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