Reha-Bericht 2022 DRV: Zufriedenheit und Outcome

Die Deutsche Rentenversicherung Bund berichtet im Reha-Bericht 2022 die Ergebnisse der kontinuierlich erhobenen statistischen Daten der medizinischen und beruflichen Rehabilitation. Grundlage sind Daten aus dem Jahr 2021. Darüber hinaus enthält der Bericht Einblicke in wesentliche Ergebnisse der QS-Verfahren und den Plänen zum Public Reporting Portal. Des weiteren werden wissenschaftliche Erkenntnisse im Kontext der Reha besprochen und neue Konzepte vorgestellt.

Die Rentenversicherung führt seit 1997 eine stichprobenartige und kontinuierliche Zufriedenheitsbefragung der Rehabilitanden durch. Dabei versendet die Rentenversicherung jährlich etwa 125.000 Fragebögen an zufällig ausgewählte Rehabilitand:innen in unterschiedlichen Fachbereichen und bittet diese um Beteiligung an der Qualitätsbewertung. Die jeweiligen Rehaeinrichtungen erhalten jährlich einen Bericht der Auswertung.

Rehabilitandenbefragung - Zufriedenheit und Behandlungserfolg

Neben der Gesamtzufriedenheit mit dem Aufenthalt in der Reha-Einrichtung wird detailliert nach einzelnen Aspekten der Reha gefragt, beispielsweise nach der Betreuung durch das Reha-Team, den Behandlungen und Schulungen sowie dem Therapieablauf und der Vorbereitung auf die Zeit nach der Rehabilitation.

Rehabilitandinnen und Rehabilitanden haben für die Zufriedenheit mit der stationären somatischen Reha insgesamt die Note „gut“ vergeben. In den Detailergebnissen zeigt sich, dass eine besonders hohe Zufriedenheit mit der pflegerischen Betreuung vorliegt, aber auch Ärzt:innen und Psycholog:innen schnitten in puncto Zufriedenheit überdurchschnittlich ab. Gesundheitsbezogenen Angebote wie z. B. Entspannungstherapien und die unterschiedlichen Einrichtungsangebote erreichten ebenfalls gute bis sehr gute Bewertungen. Verbesserungsbedarf ist allerdings bei den Themen „Unterstützung für die Zeit nach der Reha“ und „Nützlichkeit von Verhaltensempfehlungen für Alltag und Beruf“ zu erkennen. Hier wünschen sich die Rehabilitand:innen offenbar eine bessere Vorbereitung auf das Leben nach dem Rehaaufenthalt.

Die nachfolgende Grafik zeigt das Gesamtergebnis der Zufriedenheitsbefragung der Patient:innen der somatischen Rehabilitation aus den Jahren 2018 bis 2019.

Säulendiagramm zur Patientenzufriedenheit der Patient:innen mit der Reha aus Reha-Bericht 2022 der DRV
Quelle: Reha-Bericht 2022 der DRV

Rehabilitandenbefragung - Behandlungserfolg

Die Rehabilitandinnen und Rehabilitanden werden nicht nur nach der Zufriedenheit mit ihrer Rehabilitation gefragt, sondern auch nach dem subjektiv wahrgenommenen Erfolg der durchgeführten Rehabilitation.

Die Befragten sollen sich bei der Einschätzung des Gesundheitszustands und der individuellen Leistungsfähigkeit an den Zustand vor der Reha erinnern. Bei der Befragung, die in der Regel einige Wochen nach dem Aufenthalt in der Reha stattfindet, werden die Patient:innen aufgefordert, die Verbesserung des eigenen Zustands durch die Reha einzuschätzen.

Das Ergebnis der Befragung bescheinigt, dass die Reha bei mehr als drei Viertel der Rehabilitand:innen zum Erfolg geführt hat (76%). Ebenso viele Rehabilitandinnen und Rehabilitanden berichteten von einer Besserung ihrer psychosomatischen Beschwerden (zum Beispiel Erschöpfung, Niedergeschlagenheit, Nervosität oder innere Unruhe). Gleichermaßen fühlten sie sich motiviert, auch nach der Reha für ihre Gesundheit aktiv zu werden, sich Gesundheitskursen oder Selbsthilfegruppen anzuschließen oder mehr Sport zu machen.

Interessant ist, dass zwar 72% der Patient:innen ein Verbesserung des allgemeinen Gesundheitszustands und 69% eine Verbesserung der Leistungsfähigkeit berichten, aber nur 65% eine Verbesserung der körperlichen Gesundheit bestätigen. Anders als bei der allgemeinen Zufriedenheit zeigen sich bei der Bewertung des Behandlungserfolgs größere Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Am deutlichsten zeigten sich diese Unterschiede bei der Besserung der körperlichen (Frauen: 68 % vs. Männer: 62 %) und auch der psychosomatischen Beschwerden (Frauen: 78 % vs. Männer: 74 %).

Die nachfolgende Grafik zeigt das Gesamtergebnis des Behandlungserfolgs der somatischen Rehabilitation aus den Jahren 2018 bis 2019 aus Sicht der Rehabilitandinnen und Rehabilitanden.

Säulendiagramm zum Behandlungserfolg der Reha aus Sicht der Patient:innen aus Reha-Bericht 2022
Quelle: Reha-Bericht 2022 der DRV

Public Reporting: Qualitätsdaten bald am Netz

Auf Basis des neuen § 15 SGB VI wird für die Zeit ab dem 01.07.2023 ein transparentes, verbindliches, diskriminierungsfreies und nachvollziehbares Verfahren für die Beschaffung von Leistungen zur medizinischen Rehabilitation gesetzlich festgelegt. Damit einher geht auch die Verpflichtung der Kostenträger, speziell der Rentenversicherung und der Gesetzlichen Krankenversicherung, Qualitätsergebnisse im Rahmen des Public Reporting zu veröffentlichen. Als digitaler Service soll eine Informations- und Orientierungsplattform geschaffen werden, die das Wunsch- und Wahlrecht der Versicherten bei der Suche nach einer geeigneten Rehabilitationseinrichtung stärkt.

Ab Juli 2023 soll der offizielle „Wegweiser der DRV zu einer qualitätsgesicherten Reha-Einrichtung“ online sein. Das neue Internetportal „Meine Rehabilitation“ unterstützt Interessierte bei der Suche nach einer qualitätsgesicherten Einrichtung. Teil der Information über die Rehakliniken wird eine zusammengefasste Qualitätsbewertung.

Qualitätsindikatoren der Deutschen Rentenversicherung

  • Rehabilitandenbefragung: Besserung durch und Zufriedenheit mit der Rehabilitation aus Sicht der Rehabilitandinnen und Rehabilitanden
  • Klassifikation therapeutischer Leistungen: Erfassung von Art und Umfang der durchgeführten Therapien
  • Reha-Therapie-Standards: Abgleich der durchgeführten Therapien mit evidenzbasierten Mindestanforderungen und Leitlinien für die häufigsten Krankheitsbilder
  • Peer Review: Beurteilung der durchgeführten Rehabilitation durch erfahrene Reha-Ärztinnen und -Ärzte

Weitere Informationen wie die Verfügbarkeit von ambulanter oder stationärer Reha, die Behandlung von konkreten Erkrankungen sowie die Lage und Ausstattung der Klinik sind Bestandteil der Internetseite. Zusätzlich wird die geschätzte Wartezeit auf einen freien Platz in der Einrichtung angegeben.

21.04.2023

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