Pädiatrische Simulationstrainings

Ausgangslage
Alle Mitarbeiter von Ärzteschaft und Pflege sollen optimal auf potenziell auftretende Notfälle vorbereitet sein. Es zeigt sich allerdings in der Realität, dass in diesem Zusammenhang Fehler auftreten können, die nicht allein auf fehlerhafter Anwendung gelernter Algorithmen, sondern sehr häufig auf unklarer Verantwortlichkeitsverteilung und unzureichender Kommunikation beruhen. Pädiatrische Simulationstrainings können  Defizite in diesem Notfallversorgungsprozess aufzeigen und damit zur Erhöhung der Patientensicherheit und letztlich der Ergebnisqualität führen.

Die Trainings ermöglichen, Fehler und Verbesserungspotentiale im geschützten Raum aufzudecken, erwünschtes Teamverhalten und konkrete Maßnahmen abzuleiten, um einen Notfall effektiv zu beherrschen.

Mundbeatmung eines Kindes mit Beatmungsbeutel.

Historie
Bereits seit 2012 werden in der Pädiatrie der Sana Kliniken Duisburg Simulationstrainings durchgeführt. Bis zum Start des Projekts wurden diese zusammen mit PAEDSIM e.V. in mehrtägigen Inhouse-Schulungen durchgeführt. Innerhalb der Abteilung für Kinder- und Jugendmedizin wurden in der Folge mit begrenzten Ressourcen Trainings auf den Stationen durchgeführt. Der Ausbildungsgrad der Ausbilder umfasst bisher zwei Mitarbeiter mit PAEDSIM-Instruktorenstatus. Ferner gibt es noch mehrere Kollegen aus der Ärzteschaft, die über einen PALS-Provider-Kurs ausgebildet wurden und ebenfalls zum Team der Ausbilder gehören. Damit steht das notwendige Know-how zur eigenständigen Durchführung von Trainings zur Verfügung.

Projektstruktur
Im Qualitätsentwicklungsplan 2016/2017 wurde die Entwicklung der Sana Kliniken Duisburg zu einem Simulationszentrum durch die Etablierung eines internen pädiatrischen Simulationsteams als Projekt beschlossen. Infolgedessen wurden drei hochwertige Simulationspuppen (Neugeborenes, Säugling, Kleinkind / Schulkind) und das begleitende Equipment beschafft. In einer Projektstruktur (Leitung: Ltd. Arzt Neonatologie / Kinderintensiv, Mitglieder: PDL, stellv. pflegerische Leitung Kinderintensiv, QM, IBF, Marketing / PR, Personalabteilung) wurden die Aktivitäten Personalkonzept, Konzept für Raum und Technik, Curriculum, Kooperationen sowie Trainingsplanung für die kommenden 12 Monate bearbeitet.

Eine Person trainiert die Herzdruckmassage an einer Puppe.

Beschreibung der Trainings
Die Trainings umfassen sowohl einen theoretischen als auch einen praktischen Teil, dabei sollen vor den praktischen Übungen mit allen Teilnehmern folgende Themen besprochen werden: Algorithmen der neonatologischen und pädiatrischen Notfälle, Basismaßnahmen der pädiatrischen Reanimation, der adäquaten medikamentösen Therapie im Notfall, der Notfallbehandlung von Rhythmusstörungen und respiratorischer Störungen.

Im praktischen Teil der Schulungen wird in Gruppen von max. 10 Personen trainiert. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Teamarbeit bzw. Crew-Ressource-Management. Dazu wird in ausgewählten Szenarien nicht nur Wissen um die Notfallalgorithmen als Ziel erachtet, sondern auch die Arbeit als Mitglied eines Teams.

Dabei kommt es auf eine klare und transparente Kommunikation zwischen den einzelnen Mitgliedern an. Die Schulungen werden im Rahmen der Innerbetrieblichen Fortbildung in einem jährlichen Turnus wiederholt. Sie können auch als follow-up auf vorherige Schulungsinhalte aufbauen.

Ausblick
Ursprünglich als rein pädiatrisches Projekt geplant, erfährt das Thema Simulati on nun einen fachübergreifenden Ansatz. Die Trainings werden nunmehr auch im Kreißsaal und der Wöchnerinnenstation unter Beteiligung von Nicht-Pädiatern (Geburtshelfer, Hebammen, Gesundheits- und Krankenpfleger) durchgeführt. Auch ist geplant, die Trainings darüber hinaus auszuweiten, um einen noch höheren Durchdringungsgrad zu erreichen.

Die Sana Kliniken Duisburg sind ein Haus der Maximalversorgung und akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Duisburg-Essen und verfügen über 19 Fachdisziplinen. Die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin gehört dabei zu den drei größten Kliniken des Hauses.

Die Klinik betreibt eine neonatologische und pädiatrische Intensivstation mit insgesamt 12 Beatmungsplätzen, eine Frühgeborenenüberwachungsstation mit 10 Betten, eine Station für Säuglinge sowie eine allgemeinpädiatrische Station. Die Kinderklinik ist gemeinsam mit der Geburtshilflichen Abteilung der Frauenklinik als Perinatalzentrum Level I anerkannt und betreut Risikoschwangerschaften aus einem großen Einzugsgebiet.

Darüber hinaus ist die Kinderklinik als Versorgungszentrum für schwerbrandverletzte Kinder ausgewiesen, die auf unserer Intensivstation zusammen mit der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik betreut werden. Weiterer Schwerpunkt unserer Pädiatrischen Intensivmedizin ist die Versorgung von Patienten mit zerebralen Verletzungen, Tumoren, Fehlbildungen oder Gefäßanomalien, die interdisziplinär mit den Abteilungen der Neuro-, Unfallchirurgie sowie der Neuroradiologie, betreut werden.

Zuletzt geändert am: 13.03.2019

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