Positive Veränderungen im Verlauf der Reha in der Orthopädie

Qualitätskliniken.de setzt durch Ergebnismessung mit PROMS neue Maßstäbe

Die Befragung von 3.048 Patienten in deutschlandweit 24 Rehakliniken zeigte hohe Effektstärken in den orthopädischen Indikationen Hüft-TEP, Knie-TEP und chronischem Rückenschmerz. Dazu wurden die Patienten zur Aufnahme und zum Entlasszeitpunkt befragt, um die Veränderung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität zu messen. Es zeigten sich signifikante Unterschiede zwischen den Rehakliniken.

Auf der Basis von Patient Reported Outcome Measurements (PROMS) hat Qualitätskliniken.de gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) ein objektives und vergleichbares Verfahren zur Ergebnismessung in der Rehabilitation entwickelt. Der Einsatz von Messinstrumenten, die durch das International Consortium for Health Outcomes Measurement (ICHOM) empfohlen sind, erlaubt nicht nur Patienten und Behandlern die Einschätzung des Gesundheitszustands, sondern auch einen internationalen und trägerübergreifenden, zukünftig sogar sektorenübergreifenden Vergleich.

Annabelle Neudam, Geschäftsführerin von Qualitätskliniken.de ist stolz, dass Qualitätskliniken.de als erste Institution in Deutschland indikationsspezifische Qualitätsinformationen auf Basis von PROMS bereitstellen kann: „Aus unserer Sicht stellt die Beurteilung einer Rehaklinik auf Grundlage von medizinischen Kennzahlen sowie der gesundheitsbezogenen Lebensqualität der Patienten und deren Zufriedenheit mit der Reha die Weichen für die Qualitätssicherung der Zukunft.“

Die im Juli 2018 gestartete Pilotphase zur Ergebnismessung in der Orthopädie und die erstmalige Datenerhebung mit dem Fokus auf Rehabilitanden mit den Indikationen Hüft-TEP, Knie-TEP und Rückenschmerz ist inzwischen abgeschlossen. Insgesamt wurden Ergebnisse von 24 Kliniken ausgewertet, die sowohl PatientInnen und Behandler zu Beginn und Ende des Rehaaufenthaltes befragt haben. Für alle Indikationen konnten auf Basis der von internationalen Experten empfohlenen Messinstrumente mittlere bis hohe positive Effektstärken auf die Lebensqualität und die krankheitsspezifischen Einschränkungen der Rehabilitanden nachgewiesen werden. Die durchgeführte Risikoadjustierung erlaubte zudem einen wissenschaftlich fundierten Vergleich der Qualitätsergebnisse mit Nachweis signifikanter Unterschiede zwischen den beteiligten Einrichtungen.

Die teilnehmenden Kliniken wurden mit einem detaillierten Bericht über die Ergebnisse informiert. Eine Zusammenfassung der Projektergebnisse sind in einem Studienbericht des UKE zusammengefasst und auf der Webseite von Qualitätskliniken.de einsehbar.

Unadjustierte Effektstärken aller Klinken im Vergleich Aufnahme/Entlassung für den chronischen Rückenschmerz, erhoben durch (höhere Werte entsprechen einer größeren Verbesserung), Oswestry Disability Index (ODI).
Messergebnisse chronischer Rückenschmerz

Abbildung 1: Unadjustierte Effektstärken aller Klinken im Vergleich Aufnahme/Entlassung für den chronischen Rückenschmerz, erhoben durch (höhere Werte entsprechen einer größeren Verbesserung), Oswestry Disability Index (ODI).

Um Unterschiede in der Ergebnisqualität der patientenberichteten Gesundheit zwischen den Rehakliniken in einem einfachen Indexwert zusammenzuführen und darzustellen, wurde der Patient Reported Outcome Quality Index (ProQI) entwickelt. Grundlage des ProQI sind die standardisierten Residuen als Ergebnis der Risikoadjustierung der Outcome-Werte. Je höher dieser Wert ausfällt, desto stärker haben sich die Beschwerden durch die Behandlung in der Reha (auch bei schwieriger Ausgangslage) im Vergleich zu anderen Kliniken verbessert.

Statistik mit Indexwerten für die Indikation chronische Rückenschmerzen
Indexwert für Indikation chronischer Rückenschmerz

Abbildung 2: ProQIs für die Indikation chronischer Rückenschmerz.

Die seit Jahren von den Kostenträgern etablierten Qualitätssicherungsverfahren werden durch Qualitätskliniken.de nun durch die Messung von Ergebnisqualität auf der Basis von PROMS weiterentwickelt und transparent dargestellt. Für Rehakliniken ergeben sich dadurch Möglichkeiten eines risikoadjustierten Benchmarkings und der Identifikation von ergebnisrelevanten Einfluss-faktoren. Mit den Ergebnissen kann die Behandlung in einer Klinik noch gezielter auf die Bedürfnisse von Patienten angepasst werden.

Auch in Zukunft soll die Datenerhebung im Bereich Orthopädie fortgeführt werden, um langfristige Veränderungen dokumentieren und Patienten fortlaufend aktuelle Ergebnisse aufzeigen zu können. Weitere Messungen werden für andere Fachbereiche fortgeführt. So startete Ende Juni 2019 bereits die Ergebnismessung im Bereich der psychosomatischen Rehabilitation. Mit Pilotprojekten in der Onkologie und Kardiologie sind bereits die nächsten Meilensteine gesetzt.

Messinstrumente

Erläuterung

Einsatz in Indikation

HOOS-PS

Hip Osteoarthritis Outcome Score Kurzform

Hüft-TEP

KOOS-PS

Knee Osteoarthritis Outcome Score Kurzform

Knie-TEP

ODI

Oswestry-Disability-Index

Chronischer Rückenschmerz

VR12-PCS

Körperliche Summenskala

(Physical Component Summary – PCS) des Veterans RAND-12 Health Survey (VR-12)

Hüft-TEP, Knie-TEP, Chronischer Rückenschmerz

VR12-MCS

psychische Summenskala

(Mental Component Summary – MCS) des es Veterans RAND-12 Health Survey (VR-12)

Hüft-TEP, Knie-TEP, Chronischer Rückenschmerz

Abbildung 3: Genutzte Messinstrumente für die Datenerhebung.

Das unabhängige Internetportal www.Qualitaetskliniken.de macht die Qualität von Rehakliniken öffentlich und unterstützt so Patienten und Angehörige bei der Wahl der passenden Einrichtung. Anhand anschaulicher Informationen zur Qualität, zur Ausstattung und zum Leistungsangebot können die Nutzer die teilnehmenden Kliniken miteinander vergleichen. Die Bewertungen basieren auf Daten zur Behandlungsqualität, Patientensicherheit, Patientenzufriedenheit und Organisationsqualität. Das Besondere an dem Verfahren ist, dass sich die teilnehmenden Einrichtungen der externen Überprüfung öffnen. Die Daten sind nach wissenschaftlichen Kriterien erhoben und untereinander vergleichbar. Im Portal der unabhängigen und trägerübergreifenden Initiative nehmen 119 Rehabilitationseinrichtungen aus ganz Deutschland teil. Sitz der „4QD – Qualitätskliniken.de GmbH“ ist Berlin.

Kontakt:
Annabelle Neudam
Friedrichstraße 60
10117 Berlin
Tel.: +49 (0)30 - 32 50 36 50
E-Mail: info@qualitaetskliniken.de

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