Geringe Behandlungskapazitäten für ehemalige Covid-19-Patienten in Thüringen
Laut einem Bericht von MDR Thüringen übersteigt die Nachfrage nach Reha-Maßnahmen in Folge von Covid-19 das Angebot in den Rehakliniken. Viele Patient:innen haben noch Wochen nach einer eigentlich überstandenen Corona-Erkrankung gesundheitliche Probleme. Langzeitfolgen wie Müdigkeit und Atemnot sind häufig bei Patient:innen mit einem schweren Krankheitsverlauf und älteren oder auch übergewichtigen Menschen festzustellen. Medizinier:innen sprechen von Long Covid oder dem Post-Covid-Syndrom.
"Wir verzeichnen eine extrem gestiegene Nachfrage bei Anschlussheilbehandlungen nach einer Covid-19-Erkrankung und bei Reha-Maßnahmen bei Long Covid-Patient:innen."
Prof. Dr. med. Andreas Dösch, Chefarzt Innere Medizin Asklepios Klinik Bad Salzungen
In Thüringen stehen für die pneumologische Reha 165 Betten bereit. Diese verteilen sich auf die Asklepios Parkklinik Bad Salzungen und das Klinikzentrum Bad Sulza. Die auf Lungenerkrankungen spezialisierten Einrichtungen stehen aber nicht ausschließlich Patient:innen nach Covid-19 zur Verfügung. Zusätzlich betreibt das Uniklinikum Jena eine Post-Covid-Ambulanz. Die aktuell hohe Nachfrage übersteigt aber die zur Verfügung stehenden Plätze deutlich.
"Die Nachfrage ist sehr, sehr hoch. Unsere Fachabteilung der Pneumologie ist ausgebucht."
Mark Förste, Verwaltungsleiter des Klinikzentrums Bad Sulza
Das Personal in den Rehakliniken muss die Patient:innen bereits priorisieren. Etwa 70 % der Plätze werden momentan von Patient:innen mit Long Covid belegt, entsprechend kommt es auch zu Wartezeiten für Patient:innen mit anderen Lungenerkrankungen. Eine Entspannung der Situation ist vorerst nicht absehbar. Von den Kostenträgern und der Politik wird nun gefordert, kurzfristig mehr Kapazitäten zur Verfügung zu stellen.
06.04.2021
Autor
